Zinecker ist der Fotograf der Nachkriegsjahre in Altusried. Aus den Jahren 1946 bis 1965 hat er der Gemeinde Altusried die Fotobilder sowie die Fotoplatten mit allen Rechten hinterlassen. Archivar Baumgartner hat die Fotos geordnet und in das gemeindliche Archiv eingefügt.
Neben den Alben hinterließ Zinecker der Gemeinde Altusried einen Stoß Fotoplatten mit den Formaten 9 x 12 und 5 x 8. Glas war früher das Trägermaterial für die lichtempfindlichen Emulsionen. Das Verfahren war aufwendig, brachte aber trotzdem auch damals schon gute Ergebnisse. Erfunden hatte das Prinzip der Franzose Louis Daguerre im Jahre 1835. Die Erfindung des Zelluloid brachte dann einen wesentlichen Fortschritt. Sie erleichterte das Fotographieren im hohen Maße, denn die Rollfilme konnte man besser handhaben.
Die alten Fotoplatten sind recht robust und haben die Jahrzehnte zumeist gut überstanden. Ein Problem ist aber, dass man heute niemanden mehr findet, der sie entwickeln kann. Es blieb deshalb nichts anderes übrig, als selbst die Negative wieder in Positive zu verwandeln. Zuerst baut man sich mit einfachen Mitteln eine Art Durchsichtscanner. Man braucht einen kräftigen Karton mit Öffnung (2) , darauf kommt eine Milchglasscheibe (1) , sodann wird im Innern eine Lichtquelle (3) platziert , am besten ist ein LED Strahler, er schützt vor Überhitzung. Die zu entwickelnde Fotoplatte legt man auf die Milchglasscheibe und fotografiert das Negativ mit einer Digitalkamera. Anschließend verwandelt man mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms (Picasa) das Negativ in ein Schwarz Weiß Bild.
1 Das Negativ auf der Glasplatte wird vor einem hellen Hintergrund sichtbar.
2 Vorrichtung zum Scannen
3 Negativ
4 Schwarz Weiß Bild vom " Blick ins Tal "
Blick ins Tal
Altusried war seit seinem Bestehen ein Dorf auf dem Berg. Zwei Straßen führen hinab ins Tal. Ein kurzer, dafür aber steiler Weg, ein zweiter Weg, er macht einen großen Bogen. Auf ihm können die Autos flott nach oben fahren. Eine große Kiesgrube ist im Tal, sie lieferte früher ortsnah Kies und Sand für Bauvorhaben. Links im Tal das große Schwimmbad, es erlaubt uns das Bild zeitlich einzuordnen. In der Mitte des Bildes steht eine Linde mit einem Bildstock. Aus seinem Giebel schaut ein zorniger Gottvater. Im Laufe der Zeit bedrängte der mächtige und stark wachsende Stamm zunehmend das fromme Denkmal und drückte das kleine Bauwerk immer schiefer, so dass die Linde 1990 gefällt werden musste. Vom Riebachtobel fließt der Riedbach herunter vorbei an der Stampf, letzteres war eine Knochenstampfmühle, die inzwischen samt dem Hof abgerissen wurde. Das Mühlwerk und das Mühlrad wurden aber gerettet und an der Koppach neu aufgebaut. Rechts im Bild sehen wir den alleinstehenden Rehle Hof, links über der Kiesgrube den Dorn Hof am Gaisberg. Auf dem Gaisberg der Geiß Hof. Im Vordergrund weiden Kühe, natürlich haben die Kühe noch ihre Hörner.
Neu errichtete Knochenstampfmühle von 1997
Fotoplatten von Altusried, Dietmannsried und Wiggensbach
In dem kleinen Haus gegenüber dem ehemaligen Gasthaus zur Post war das Fotoatelier Zinecker. Spätere Nutzer des kleinen Hauses waren Wolfgang`s Film-Studio und die Milchstraße.
Die folgenden Fotoplatten zeigen die drei Marktgemeinden noch ohne die Neubaugebiete der Nachkriegszeit.
NEGATIVE POSITIVE
Der Norden ist noch unbebaut.
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Heuernte unterm Blender
Zwischen Altusried und Wiggensbach
Wiggensbach vor schneebedecktem Gebirge
Dietmannsried, Bahnübergang
Zwischen Altusried und Wiggensbach
Dorfkirche