Muna Urlau
Heeresmunitionsanstalt
Plakat für die ständige Ausstellung im Museum im Bock, Leutkirch im Allgäu, über die Geschichte der Muna in Urlau - Öffnungszeiten: Mittwoch 14.00-17.00 , Sonntag und Feiertag 10.00-12.00 und 14.00-17,00
Unter Muna versteht man die ehemalige Heersmunitionsanstalt bei Urlau. Sie liegt an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg im sogenannten Urlauer Forst. Das große Waldgebiet war Teil der Urlauer, Wuchzenhofer und Frauenzeller Fluren. Ende der Dreißiger Jahre wurden die Flächen enteignet und für den Bau der Muna verwendet. Heute gehören die Orte Urlau und Wuchzenhofen zur großen Kreisstadt Leutkirch, Frauenzell zur Gemeinde Altusried.
Die militärische Anlage war aufwendig umzäunt und durch Wachtürme geschützt Nur Berechtigte konnten das Eingangstor passieren. Inschrift auf dem Warnschild: Militärischer Sicherheitsbezirk - Unbefugtes Betreten verboten - Vorsicht Schusswaffengebrauch - Der Standortälteste Die ganze Einrichtung stand unter höchster Geheimhaltung. Fotografieren war strengstens verboten. So ist es kein Wunder, dass wir wenig über die Muna wissen.Sie war ein schwarzer Fleck auf der Landkarte.
Die Munitionsbunker waren mit Erdreich zugedeckt.
Dienstausweis für eine Rüstungshelferin. Nur mit Ausweis konnte man die Anlagen der Muna betreten.
Für die Fremdarbeiter wurden Baracken gebaut.
Herstellung von Flugzeugbomben
Zum Kriegsende wurde die Lage in und um der Muna kritisch. Major Zöller, der Kommandant des Lagers, bereitete auf Befehl des Gauleiters Murr die Sprengung der Munitsionsdepots vor, siehe Skizze. An die Bevölkerung von Urlau wurde Gasschutz abgegeben. Volksgasmasken für die Erwachsenen und Gasbettchen für die Säuglinge.
- Bericht über die letzten Tage
- Der Toxikologe Dr. Friedrich Jung ging mit einer weißen Fahne den Besatzungstruppen entgegen.
- Auch Dekan August Willburger, Pfarrer in Urlau, hat zur Verhinderung der Sprengung beigetragen.
Bericht von Dr. Jung, 1991
- Zöller ließ sich vom Armeeoberkommando einen Befehl zur Übergabe der Muna in deutscher, französischer und englischer Sprache geben.
- Carte de Controle de P. G. Liberes. Als entlassener Kriegsgefangener erhielt Zöller einen Ausweis.
In der Nachkriegszeit. Sach- und Personenbeförderung mit dem Fahrrad.
1969 Die Bundeswehr baut und erweitert die Heeresanstalt. 2009 Links der Wachturm. Im Hintergrund Urlau.
Ein Teil der Muna war von amerikanischen Soldaten abgesichert. Warnung vor Gefahren. Vorsicht vor Radioaktivität und Giftgas, sowie feuergefährlichen und explosiven Stoffen.
Schutzbestimmungen Turm für die Feuerwehr und die Wachmannschaften
Die US-amerikanische Honest John Rakete war eine Boden-Boden-Rakete mit maximaler Reichweite von 50 Kilometern. Die Sprengkraft betrug bis zu 100 Kilotonnen TNT. Diese Rakete war vom System her so mobil konstruiert, dass man sie wie konventionelle Artillerie im Schlachtfeld einsetzen, aber auch mit einem nuklearen Sprengkopf versehen konnte.
Straßennamen erleichtern die Orientierung.
Holzhäuser im Tann
Fundmunition im Wald
Austellung für die ehemalige Heeresmunitionsanstalt
im Museum Saal im Bock Leutkirch
Saal im Bock
Eine mögliche Zukunft bei Center Parcs
750 Ferienhäuser sollen bei Urlau in der Nähe von Frauenzell entstehen. Attraktion soll eine große Badelandschaft sein.
2015 Bilder vom Tag der offenen Tür
Eisenbahntrasse, Bunker und Baracken